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Schneekugel
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Joined: 18 Jul 2012
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23 Jul 2013, 7:21 am

alwaystomorrow wrote:
Eben. Wenn man sich nicht entschuldigt, war's Absicht, und dann darf man auch sauer werden.


Ja nur woher soll man denn wissen, was der andere überhaupt als unhöflich auffasst? Hat ja keiner ein Schild auf der Stirn, wo das draufsteht. Ich finde es irgendwie etwas hochnäsig zu meinen, der gesamte deutschsprachige Raum hat sich bei etwas das sehr mit persönlichem Empfinden zu tun hat, nach anscheinend irgendwo in Hamburg hochoffiziell niedergeschriebenen und in einer Glasvitrine ausgestellten Regeln zu richten. Diese Aussage fand ich jetzt zum Beispiel extrem unhöflich von dir, deswegen geh ich doch aber nicht aus, dass du das mit Absicht gemacht hättest und ich dich jetzt deswegen grundlos einfach angrunzen darf, wie ich es gemäß deiner Erklärung jetzt sollte. Schließlich hast du dich ja nicht entschuldigt, also warst du ja jetzt absichtlich unhöflich mir gegenüber, gemäß deiner Erklärung.

Und was ich persönlich als unhöflich empfinde, bestimme schließlich immer noch ich und nicht jemand anders, Nur entsprechend, wenn ich gemäß meiner Persönlichkeit selbst entscheide, was ich als unhöflich empfinde, so wie jeder andere auch, muss ich acuh akzeptieren, dass jemand der mich noch nicht kennt und kien Magier oder Gedankenleser ist, eben darauf angewiesen ist, dass ich nicht von ihm erwarte in meinem Hirn zu lesen, was ich als freundlich empfinde, sondern eben einfach ganz normal darauf hinweise. Ich empfinde es zum Beispiel eher als unhöflich und störend wenn bei mir in der Firma zwischen 16:00 und 17:00 alle 5 Minuten einer reinkommt um "Wiederschaun, schön Abend!" zu rufen oder zu sagen je nach Mentalität. Weil ich dann nicht arbeiten kann, das dann nacharbeiten muss, und erste eine Stunde später zu meiner Familie heimkomme. Entsprechend machen das meine Kollegen die mich kennen nicht. Aber wir haben auch Kollegen die das mögen und als nett empfinden, bei denen geht man dann natürlich rein und ich mach das dann auch. Weils es halt höflich ist auf die Wünsche der einzelnen Person einzugehen und auf deren persönlichen Höflichkeitsempfinden, anstelle mich nach einer allgemeinen Höflichkeit zu richten, die ja angewendet auf eine Person vollkommen sinnlos ist, weil die Person ja vollkommen andere Vorstellungen haben kann.



megahertz
Blue Jay
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08 Oct 2013, 8:24 am

Shatbat wrote:
Normalerweise schreibe ich gar nicht weil ich denke mein Deutsch sch***e ist


Willkommen im deutschen Thread! Deinen Beitrag habe ich verstanden. Schlecht kann dein Deutsch also nicht sein. Allerdings fehlt ein Wort. Es sollte heißen:
Normalerweise schreibe ich gar nicht, weil ich denke, dass mein Deutsch sch***e ist
:D



Nightingale121
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Joined: 2 Feb 2013
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30 Oct 2013, 2:53 pm

Shatbat wrote:
Ich bin kein Deutsche aspie; ich will aber ein bischen üben. Normalerweise schreibe ich gar nicht weil ich denke mein Deutsch sch***e ist (and es ist doch), aber wenn ich nichts schreibe dann ich nichts lerne. So, hallo!

Jetzt versuche ich die andere beitrage zu verstehen :lol:


Wenn du etwas nicht verstehst, kannst du ja auch nachfragen, denn dadurch kann man auch lernen, denke ich. Es ist außerdem nicht schlimm, wenn man mal Fehler macht, das ist bei einer Fremdsprache vor allem am Anfang meistens so, je nachdem wie gut man schon ist. Aber du hast Recht, wenn man nicht übt, kann es gar nicht besser werden. Deshalb sollte man sich einfach trauen zu schreiben, auch wenn nicht alles richtig ist.

Übrigens heißt der eine Satz (...), aber wenn ich nichts schreibe, dann lerne ich nichts.


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English is not my native language. So it is possible that there are mistakes in my posts. Please correct me, I´m still learning.


IkeSiCwan
Snowy Owl
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18 Dec 2013, 10:54 am

ich bin ein Hamburger... aber nicht weil ich mit 141kg so fett bin, wie ein Burger vom amerikanischen Bäcker, sondern weil ich in Hamburg lebe.

Ich hab 4 Jahre in München gelebt. Die merken sofort dort, dass du ein Ausländer bist so als Norddeutscher und meiden dich mit Ignoranz und Schweigen. Auch in München sagen sie einem nicht direkt ins Gesicht wenn denen was nicht passt.

Tatsächlich gibt es in Deutschland nur wenige Aspies die es für sich selbst wissen welche zu sein oder sogar die Diagnose haben. Denn es gibt nur sehr wenige Psychiater die diese Diagnose erstellen können bei Erwachsenen. Und wer es hat sollte besser nicht darüber reden, denn es gilt als Krankheit und nicht einfach als eine selten vorkommende Mutation der Gehirnentwicklung.

Und alle die Krank im Kopf sind, werden ausgegrenzt und gemieden wie die Pest. Sei es im Beruf oder privat, haben es Aspies nicht leicht in Deutschland. Die Unterstützung ist in USA viel besser!


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Cu, Ike SiCwan
from Germany - Hamburg
- Aspie score: 161 of 200
- Neurotypical (non-autistic) score: 57 of 200
I am an IT and Aviation Nerd!
- Asperger diagnosis / Autism spectrum diagnosis official 04/2016
- self diagnosis 2008


Schneekugel
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22 Jan 2014, 5:53 am

Ich würde es mehr differenzieren. Die Akzeptanz für psychische Besonderheiten ist, denke ich, in den USA höher. Es scheint dort weit weniger ein Problem zu sein offen darüber zu sprechen einen Therapeuten zu haben, oder zum Beispiel Medikamente wie Anti-depressiva zu benützen.

Was ich hier jedoch bevorzuge (Ich bin Österreicher, also das meiste ist zumindest relativ ähnlich, wie in Deutschland.) ist die bessere soziale Versorgung. Amerikanische Asperger beschreiben weitaus häufiger Dinge wie Geldsorgen, Probleme medizinischer Versorgung, den Zwang zu arbeiten, selbst wenn sie selbst kurz vor dem Zusammenburch stehen, was mich alles sehr erschreckt hat.

Wogegen die Grundversorgung mir hier besser erscheint. Klar kriegt man nur das Minimum, aber dennoch sind in diesem Minimum schon Dinge wie ärztliche Grundversorgung und Medikamente usw... inkludiert. Das ein Amerikaner über psychische Befindlichkeiten vielleicht toleranter ist, hilft mir aus meiner Sicht wenig, wenn ich vielleicht auf der Strasse sitze, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung habe und hungere.